Die
Idee,
das NPV-Gebiet in sechs Bezirke zu gliedern, sollte ursprünglich
auf der Mitgliederversammlung am SA 06.02. diskutiert und in
Verbandsrecht umgesetzt werden. Corona hat's verhindert, aber
nur vorläufig. Auf dieser Sonderseite werden die zum Teil
gravierenden Konsequenzen für das gute Funktionieren von Liga
und Landesmeisterschaften dargestellt. Vereinsdelegierte und
aktive Spieler wären gut beraten, sich vor einer neuen MV
gründlich mit den Risiken und Nebenwirkungen zu beschäftigen.
Andernfalls könnte es 2022 ein böses Erwachen geben.
Hier - neu aufbereitet
- die wichtigsten Informationen
LINKS > Dokumente und Web-Seiten »
KOMMENTAR > In dieser Form indiskutabel »
Corona
lässt nicht locker: Ob und wie die – für SA 06.02. einberufene –
NPV-Mitgliederversammlung nötigenfalls in den digitalen Raum
verlegt werden kann, will die Vorstandsriege um Wilfried Falke
in Kürze mitteilen. Aber ganz gleich, ob die MV als leibhaftiges
Treffen in Hannover stattfinden kann oder nicht: Das
Antragspaket zur regionalen Sechsteilung von Liga- und
Meisterschaftsbetrieb ist in der vorliegenden Form nicht
abstimmungsreif.
Die
verschickten Komplett-Fassungen von Sportordnung,
Ligaspielordnung, Ligastrukturordnung und LM-Richtlinie lassen
nicht einmal erkennen, welche Passagen überhaupt geändert werden
sollen. So gibt es natürlich auch keine Gegenüberstellung von
bisheriger und beantragter Regelung, was sonst Standard ist und
eine inhaltlich präzise Debatte erst ermöglicht.
Das
Antragspaket zur Regionalisierung wieder von der Tagesordnung
zu streichen wäre die beste Lösung, selbst wenn vor Ort getagt
werden kann. Denn nicht nur formal, auch inhaltlich hat das
Konzept so viele und so gravierende Mängel (siehe unten), dass
es jetzt auf keinen Fall unverändert durchgewunken werden
sollte. (Ulli Brülls, 14.01.2021)
Erich Wolf für den Regionalverband Hannover »
Aus
Sicht des Pétanque-Verbands der Region Hannover (PVRH) halte er
das Konzept für nicht zustimmungsfähig. Es besteht auch
keine Eile es kurzfristig umzusetzen.
Mit
diesem Fazit beschließt Erich Wolf, Vorsitzender des
Regionalverbands, sein am 19.01. veröffentlichtes Statement zu
den Reformplänen im NPV.
Ganzer Wortlaut auf
planetboule.de »
Letzter Leserbrief »
Arnd
Oberfeuer - Spartenleiter PSV Leer - 18.01.21
Moin
Ulli, hiermit möchte ich mich bei dir für die hervorragende
Öffentlichkeitsarbeit ganz herzlich bedanken. Deine Seite
Ptank ist stets aktuell, informativ und für den interessierten
Beobachter äußerst lesenswert. Kein Vergleich zu den anderen
Webseiten wie Petanque aktuell, die diesen Namen nicht verdient,
oder Planetboule- hier tut sich auch nicht mehr viel.
Mein
besonderer Dank erfolgt jedoch auf Grund deines Statements zur
kommenden NPV- Mitgliederversammlung in Bezug auf die geplante
Regionalisierung. Mir zumindest war bei Bekanntmachung der
Zukunftspläne zur neuen Regionalisierung die Tragweite nicht
bewusst. Wie du dieses Thema erörterst, verständlich auseinander
bröselst und Gedankenspiele zu Auf- und Abstieg mit allen daraus
resultierenden Konsequenzen darlegst, ist aller Ehren wert.
Bitte
mache in der Form weiter so, wir brauchen dich.
Leser-
Zuschrift(en) » | E-Mail
»
ARGUMENTE
5
Die Verpflichtung der
Bezirke, alljährlich ein LM-Finalturnier auszurichten,
ist ungerecht und unsinnig.
- Begründung »
Zugegeben, allzu wenige Vereine sind bereit,
eine ganze LM oder auch nur ein Vorturnier zu organisieren.
Dieses Problem vom NPV-Vorstand an die Bezirke bzw. die
Bezirkskoordinatoren abzuschieben, ändert aber gar nichts. Im
Gegenteil.
Was soll es bringen, dass die über 30 aktiven
Vereine im Bezirk Hannover nun automatisch pro Jahr nur noch
eine LM ausrichten dürfen, während beispielsweise der Bezrk
Nordost (Lüneburg) mit gerade mal 13 aktiven Clubs jedes Jahr
eine LM ausrichten muss? Das ist weder gerecht noch
erfolgversprechend. Viel besser wäre es, Vereine mit guten
Anlagen und zentraler Lage finanziell und vor allem personell so
zu unterstützen, dass sie regelmäßig als LM-Gastgeber fungieren
mögen. Würde man z. B. die 24 Vereine mit den meisten LM-Starts
verpflichten, im Folgejahr einen LM-Arbeitstag abzuleisten,
hätte man schon pro LM ganztägig vier zusätzliche Helfer.
Mit Reihum-Lösungen und geographischer Streuung
lässt sich hingegen fehlendes LM-Engagement nicht erzwingen.
4
Die behauptete
Einsparung von Liga-Reisekilometern
bei Einführung von Bezirken hält der kritischen Überprüfung
nicht stand. -
Begründung »
Die Einkästelung von Regional-, Bezirksober- und
Bezirksliga in geographisch fixe Einheiten werde den Reiseaufwand
der Teams verringen, also Zeit, Geld und CO2 sparen, heißt
es zur Begründung der vorgeschlagenen Bezirksgliederung. Stimmen
könnte das nur dann, wenn die bisherige, also freie
Staffeleinteilung regelmäßig den Entfernungsaspekt grob
vernachlässigen würde. Mathematisch ist klar: In jedem der
drei Fälle (RL, BOL, BL) existiert jeweils eine optimale Lösung,
die die Summe der Reisekilometer minimiert. Dass sich diese
optimale Lösung aber in die vorher am Reißbrett gezogenen
Regions- und Bezirksgrenzen einpasst, ist extrem
unwahrscheinlich.
In einer Hinsicht jedoch trifft die Behauptung
kürzerer Liga-Wege zu. Diese Hinsicht heißt Hannover. Die Region
beheimatet etwa ein Drittel aller Bezirksoberliga- und
Bezirksliga-Teams auf knapp 5 % der Fläche des NPV-Gebiets.
Logisch, in Hannover wären kurze Wege garantiert. Heißt aber
auch, dass dieser Vorteil von den BOL- und BL-Teams aus den
Nachbarkreisen der Metropolregion bezahlt werden müsste; sie
würden keinem der nahen Hannover- Vereine mehr in ihrer Staffel
begegnen.
3
Never change a running
system! - Der NPV-Ligabetrieb funktioniert derzeit ohne große
Mängel. Die beantragte Bezirksgliederung würde hingegen die
Chancengleichheit beenden und bisher unnötige Zwangseingriffe
bei Auf- und Abstieg nach sich ziehen. - Begründung
»
Welche Mängel hat der NPV-Ligabetrieb zuletzt
offenbart? Welche dieser Mängel könnte die Einkästelung in sechs
Bezirke beheben? - Auf Fragen dieser Art hat die Zukunftswerkstatt
leider keine Antwort. Tatsächlich hat die derzeitige
Liga-Architektur seit 2009 eine große Stärke erwiesen: Sie
atmet, sie passt sich problemlos dem regional sehr
ungleichmäßigen Aufwuchs an Liga-Teams an und sichert dabei
NPV-weit gleiche Auf- und Abstiegschancen. Damit wäre künftig
Schluss:
Beispiel. Nach jetzigem Stand würden sich
im Bezirk Hannover unterhalb der Regionalliga 40 Liga-Teams
(BOL, BL) drängeln, im Bezirk Südost hingegen gerade mal zwölf.
Südost bekäme aber ebenso jährlich ein Aufstiegsticket in die
Regionalliga wie das gut dreimal so starke Hannover. - Gerecht?
Beispiel. Derzeit ist es egal, woher die
Absteiger aus Niedersachsen- und Regionalliga kommen. Auf die
Abstiege in nachgeordneten Ligen hat das keinen Einfluss.
Künftig aber wären ärgerliche Szenarien vorprogrammiert. Zum
Beispiel könnten alle drei NL-Absteiger derselben Region
entstammen, dann müssten aus der Regionalliga dort vier statt
zwei Teams absteigen. Sportlich erkämpfter Klassenerhalt wäre
futsch. Und das würde sich nach unten fortpflanzen, sobald die
zusätzlichen RL-Absteiger demselben Bezirk angehören.
Beispiel. Für große Vereine wie Allez
Allee oder bg Bremen können derzeit problemlos drei Teams in der
Regional- bzw. Bezirksoberliga spielen, sie werden verschiedenen
Staffeln zugeordnet, gehen sich so aus dem Weg. Künftig würden
alle RL-Teams bzw. alle BOL-Teams eines Vereins automatisch
derselben Staffel angehören. Konsequenz der Zukunftswerkstatt:
Begrenzung auf zwei Teams. Das BOL-Team eines Vereins, der schon
zwei RL-Teams hat, bräuchte sich um den Meistertitel nicht mehr
zu bemühen.
2
LM-Finalturniere
mit 32 Teams sind zu klein, um allen sechs Bezirken faire
Chancen zu eröffnen. Außerdem droht der sportliche Wettstreit
um die DM-Startrechte ins Leere zu laufen. Retten ließen sich
32er-Finalturniere nur, wenn die Zahl der Bezirke verkleinert
wird und nur noch Starter zugelassen werden, die bei guter
Platzierung auch zur DM fahren würden. - Begründung
»
Das Konzept sieht vor, LM-Finalturniere generell
nur noch mit 32 Startplätzen abzuspielen. Klarer Vorteil: Nur 16
Felder werden benötigt, viel mehr Vereine als bisher kommen als
Ausrichter in Frage. Doch zugleich entstehen neue, kaum
hinnehmbare Nachteile.
Denn wie bisher sollen die Finalturnierplätze
proportional zu den Ranglistenpunkten verteilt werden, die von
den Teilnehmern der einzelnen Vorturniere mitgebracht werden.
Bei sechs Vorturnieren (eines pro Bezirk) und nur 32 zu
verteilenden Plätzen kommt die Regelung für kleine Bezirke einem
LM-Ausschluss schon gefährlich nahe. Zum Beispiel entfielen auf
den Bezirk Weser-Ems-Süd zuletzt nur 4,2 % aller RL-Punkte. Bei
Aufrundung der Nachkommastellen könnte der Bezirk so gerade mal
zwei Teams zum LM-Finalturnier entsenden, die somit auch nur
zwei Chancen hätten, das RL-Punktekonto ihres Bezirks fürs
Folgejahr aufzufüllen.
In der Regel verweigern mehr als 50 % der
LM-Starter die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften in
Süddeutschland. Da der NPV im Schnitt etwa 13 DM-Startplätze zu
vergeben hat, kann der Kampf um die DM-Startplätze schon fast
entschieden sein, bevor das 32er-Finalturnier überhaupt
begonnen hat. Worst case: Am Finalturnier beteiligen sich zu
wenige DM-willige Team, um alle Tickets zu vergeben. Bei 19
Plätzen, wie sie der NPV dieses Jahr bei der DM 55+ besetzen
muss, würde es sicher eng werden.
1
Sechs Bezirke sind
zu viel. - Kein Wunder, dass das nach Einwohnern und
Lizenzen deutlich größere NRW mit vier Bezirken eine stimmige
Struktur gefunden hat.
Begründung »
Einziger erkennbarer
Grund, das NPV-Gebiet ausgerechnet in sechs Bezirke zu teilen,
ist die aktuelle Existenz von sechs Bezirksliga- und drei
Regionalliga-Staffeln, die künftig je zwei Bezirke abdecken
sollen. Das ist bequem, am Liga-Aufbau muss nicht gerüttelt
werden. Aber ist es auch sachgerecht? - Tatsächlich würden dem
Bezirk Hannover, der aus guten Gründen bestehen bleiben soll,
künftig fünf vergleichsweise sehr kleine Bezirke
gegenüberstehen. Alle hätten aber dieselben Rechte und
Pflichten. So entfiele auf die zuletzt 54 Liga-Teams aus dem
Raum Hannover jährlich ebenso nur ein Regionalliga-Aufsteiger
wie auf die 23 Liga-Teams des benachbarten Bezirks Lüneburg
(Nordost).
Wer eine halbwegs ausgewogene Bezirksgliederung
schaffen und dabei den Regionalverband Hannover als Bezirk
erhalten will, darf das übrige NPV-Gebiet höchstens in zwei oder
drei weitere Bezirke gliedern.
14.01.2021, zuletzt ergänzt und überarbeitet
23.01.