Münchener Hofgarten, Kreuzberger Salatgarten, Kölner Sextett und schon sieben weitere Turniere ohne Lizenzpflicht haben sich dem Grand-Prix-de-Pétanque-aktuell angeschlossen. Das Web-Team um Nationalspieler Jannik Schaake reanimiert damit im kommenden Jahr eine bundesweite Ranglisten-Wertung, die bis 2020 maßgeblich von Berlins früherem LV-Präsidenten Martin Beikirch organisiert wurde und „Grand Prix d‘Allemagne“ hieß. Die Idee: Turnierveranstalter zahlen in einen gemeinsamen Topf, der am Saisonende nach einem festen Schlüssel an die Ranglisten-Besten ausgeschüttet wird. Die Rede ist von 70 EUR pro Turnier und einer „Bearbeitungsgebühr“ von bis zu 20 EUR. Details bei Pétanque aktuell »

Skurrilität am Rande > Turnierveranstalter bekommen einen Ablass von 5 EUR, wenn sie ihren Turnierteilnehmern ein veganes Gericht anbieten.

20.12.2024

Nur wegen Weihnachten das wöchentliche Mittwochsturnier sausen lassen? – Kommt gar nicht in die Tüte, sagen sich die Oldenbouler und laden für MI 25.12. (ab 17:00) zu drei Runden Super-Mêlée auf ihre Anlage in OL-Donnerschwee. Dort waren gestern (Mi 18.12.) 44 Leute in festen Teams aktiv, unter ihnen als Tagesbeste Elfi Bargmann, Uwe Bargmann und Kai Kupka, der damit in der Gesamtwertung » bis auf einen Sieg an Spitzenreiter Dietmar Averbeck herangerückt ist.

Quelle: Holger Steenwerth – 19.12.2024

Auf der Ladefläche eines Pick-ups haben sich Madagaskars WM-„Helden“ (3:3-Silber, Tir-Gold) am SA 14.12. bei einem kleinen Autokorso durch die Hauptstadt Antananarivo feiern lassen. Zu den Gratulanten am Zielort zählten auch drei Vertreter des Ministeriums für Jugend und Sport.

Quelle, Foto: Madagascar Express – 17.12.2024

Das DPV-Verbandsgericht hat am MO 16.12. der Klage des LV Nord stattgegeben und den Lübecker BC auf Rang 3 der Abschlusstabelle der Bundesliga-Aufstiegsrunde vom letzten Oktober-Wochenende gesetzt. Die DPV-Zuständigen hatten sich am Wettkampfort Gersweiler und in einer „Ergänzenden Stellungnahme“ vom 29.10. über Abs. 1.10 der Bundesliga-Richtlinie hinweggesetzt, wonach bei mehr als zwei punktgleichen Teams die höhere Spielpunkte-Differenz den Ausschlag geben soll, und stattdessen den direkten Vergleich zwischen VFSK Oppau (RhPf) und Lübecker BC herangezogen. Das heutige Urteil gibt dem DPV-Präsidium allen Grund, die enttäuschten Oppauer um Ent­schuldigung für diesen gravierenden Irrtum zu bitten. Die Entscheidung im Wortlaut »

Wer lesen kann, ist besser dran?

Der DPV war der Lübecker Klage vor allem mit dem Argument ihrer Unzulässigkeit entgegengetreten: Entscheidungen einer Jury seien unanfechtbar; Rechtsmittel gebe es dagegen nicht. Diese Ansicht kann sich auf Art. 41 des Reglements und auch auf § 5(6) der DPV-Sportordnung stützen. Dumm nur, dass Abs. 1.11 der Bundesliga-Richtlinie hierzu eine explizite Ausnahme formuliert. Über die Jury heißt es da: „Rechts- bzw. Berufungsinstanz ist das Verbandsgericht des DPV.“ – Nach wie vor rätselhaft: Wie konnte sich die Jury in Gersweiler anmaßen, eine Regelung zu beschließen, die in offenkundigem Widerspruch zur Richtlinie steht?

Vorgeschichte siehe ptank-Extra Oppau oder Lübeck? »

INFO. Lübeck, Jever und Oppau beendeten die Aufstiegsrunde gleichauf mit drei gewonnenen Begegnungen und 14 gewonnenen Partien von 25, deutlich hinter FV Diefflen und BC Achern (beide 5:0). Nach Spielpunkte-Differenz ergibt sich auf den Plätzen 3 bis 5 diese Reihung: Lübeck +47, Jever +38, Oppau -17.

Quellen: DPV, Reinhard Schwertfeger – 16.12.2024

Zuschrift: Carsten Fitschen, TSV Krähenwinkel (17.12.)

Ich bin froh, dass dem Wortlaut der DPB-Richtlinie gefolgt wird und dies vom Verbandsgericht nachvollziehbar - auch für einen juristischen Laien - begründet wurde. Ich hoffe sehr, dass ein materieller Schaden für Oppau noch nicht eingetreten ist. Gut ist, dass der DPV die Entscheidung zügig und transparent veröffentlicht hat. Schade ist, dass vom DPV-Präsidium keine begleitende Entschuldigung für die betroffenen Vereine abgegeben wurde, um den immateriellen Schaden gering zu halten. Zukünftig hoffe ich, dass sich eine Sportjury auf die Überprüfung von Tatsachenentscheidungen vor Ort beschränkt.

Mixte-Meister

Yvonne Lichte (Essen-Kettwig) und Marco Lonken (Düsseldorf) haben am SO 15.12. im Finale der NRW-Hallen­meister­schaft 2:2 mixte nur einen Punkt an Carolin Birkmeyer und Philipp Niermann abgegeben. Dritte wurden die Mülheimer Laura Makowski und Moritz Wiegand. 166 Duos hatten an vorigen Wochenende die 32 Final­plätze ausgespielt. Alle Resultate »

Quelle: BPV NRW, Foto: Facebook (M. Lonken) – 15.12.2024

Nach dem verärgerten Rückzug von Carolin Birkmeyer, Anna Lazaridis und Eileen Jenal sowie dem stillen Abgang weiterer Top-Frauen wie Luzia Beil, Verena Gabe und Dominique Probst hat der DPV am FR 13.12. den achtköpfigen Kader fürs Frauen-Nationalteam 2025 bekanntgegeben. Basis sei ein Sichtungstraining am 16./17.11. in Gersweiler gewesen.

Weiter dabei:
Marie Baudis (LBJ Wiesbaden), DPV-Frauenrang 81
Kerstin Lisner (PU Ratingen-Lintorf), DPV-Frauenrang 33
Lea Mitschker (BV Ibbenbüren), DPV-Frauenrang 16
Nina Schell (BC Stuttgart), DPV-Frauenrang 88

Neu berufen:
Fabienne Baier (BC Achern), DPV-Frauenrang 42
Lea Dörhöfer* (???), DPV-Frauenrang ???
Gina Müller (TSG Mittelbach-Hengstbach, RhPf), ohne RL-Pos.
Daniela Schupp (TuS Koblenz-Niedernberg), DPV-Frauenrang 20

… und bei den Männern?

Ganz neue Gesichter im nun 12-köpfigen Kader sucht man vergebens. Waldhof-Nachwuchsmann Fabian Vonberg rückt von den DPV-Espoirs auf; von Bundesliga-Aufsteiger BC Achern kehren Robin Stentenbach und Tehina Anania ins DPV-Dress zurück. In Gegenrichtung zieht sich nur Viernheims Benjamin Lehmann zurück („aus privaten Gründen“). Ansonsten bleiben alle bisherigen.

* Fußnote. Präsidententochter Lea Dörhöfer rückt aus dem Espoirs-Kader auf. Im DPV-Ranking wird sie gleich zweimal aufgeführt, einmal für die Münchner KWU an Pos. 618 und einmal für den FV Diefflen an Pos. 791.

13.12.2024

Wie sportmag.fr » am MI 11.12. meldet, macht David Le Dantec seinen Posten als Chefcoach („selectionneur“) der französischen Nationalteams frei. Seine Auswahl hatte den 2023 an Kambodscha verlorenen WM-3:3-Titel bei der am SO 08.12. beendeten Heim-WM in Dijon nicht zurückerobern können, sondern war im Halbfinale von Madagaskar mit 13:3 deklassiert worden. Außerdem verpasste Titelverteidiger Dylan Rocher das Viertelfinale im Tir de Précision.

Als mögliche Nachfolger bringt Sportmag-Autor Olivier Navarranne unter anderem den aktuellen Teamtrainer Jean-Claude Boiron, den schon als sportlicher Berater für den französischen Verband tätigen Philippe Quintais sowie Michel Loy ins Spiel, der eine erfolgreiche Nationaltrainer-Tätigkeit in Dänemark vorweisen kann.

11.12.2024

Wenn für den 28. Dezember in eine Boule-Scheune eingeladen wird, dann werden im Norden Erinnerungen wach, war doch das Erlter Scheunen-Event zwischen den Feiertagen regelmäßig Stelldichein namhafter Kugelwerfer aus Lübeck, Hannover, Bremen, Bochum etc. – Hier jedoch ist die Rede von 56587 Oberraden/Niederraden. „Wir sind zwar ‚weit vom Schuss‘“, schreibt Wolfgang Schneeloch, aber vielleicht seien die Aktivitäten der Boulescheune im nordwestlichen Rheinland-Pfalz ja einer Erwähnung wert. Sind sie: Boulescheune »

Quelle: Wolfgang Schneeloch – 11.12.2024

Wie im Vorjahr. Nach tadelloser Leistung des DPV-Teams in der Poule-Zwischenrunde am Samstagvormittag gegen Taiwan und Schweden hieß der 1/8-Final-Gegner Tunesien (oben). Ein Sieg über die Nordafrikaner hätte den von Tobias Müller und Daniel Reichert im Vorfeld angepeilten Medaillenplatz in greifbare Nähe gerückt. Doch es kam bekanntlich anders. Wie 2023 in Benin, als es im 1/4-Finale des Nations Cups ein 5:13 gab, war Tunesien Deutschlands letzter Gegner.

Quelle, Foto: FIPJP, Facebook – 09.12.2024

Laszlo Nagy. 41 Punkte, das drittbeste Vorrunden­resultat, sicherten ihm den direkten Sprung ins Viertel­finale. Duellsiege über Khaled Bougriba (TUN, 40:32) und Parvez Khoda­baccus (Mauritius, 29:18) machten den Einzug ins Tir-Finale von Dijon perfekt. Das ging gegen Madagaskars Rakoton­drainibe zwar mit 32:46 verloren, aber auch hier – auf der ganz großen Bühne – bewies der Ungar seine außer­ordent­liche Nervenstärke. Wer hätte ihm vorher WM-Silber zugetraut?

Vermutlich sein Coach Máté Varga, der sich zwischendurch mit knappen Aufmunterungen an seinen Tireur begnügen konnte. – Varga ist im deutschen Südwesten kein Unbekannter: als Spieler, Ligatrainer und Vorstands­mit­glied des Wald­heimvereins Backnang (bei Stuttgart). Da lag es nahe, dass das ungarische WM-Team auf dem Weg nach Dijon einen Trainingsstopp in der Stutt­garter Boulehalle einlegte.

Quellen, Fotos: FIPJP, Sönke Backens – 09.12.2024

Trost. Als Italien am Sonntagabend in Dijon den goldenen Matchball verwandelt hatte, war die Enttäuschung bei Madagaskars grandiosem Tireur grenzenlos. Trost kam nicht nur vom eigenen Coach, sondern auch von Alex Chen (Taiwan), einem der Final-Schiedsrichter. Zu Hause gefeiert werden wird Jean-François Daniel Rakotondrainibe, genannt „Zigle“, trotz des unglücklichen 11:13, hatte er doch am Vorabend den WM-Titel im Tir de Précision errungen.

Foto: Facebook (Pétanque infos) – 09.12.2024