Kurz gemeldet # 1
WM > Nachtrag 3
Wie im Vorjahr. Nach tadelloser Leistung des DPV-Teams in der Poule-Zwischenrunde am Samstagvormittag gegen Taiwan und Schweden hieß der 1/8-Final-Gegner Tunesien (oben). Ein Sieg über die Nordafrikaner hätte den von Tobias Müller und Daniel Reichert im Vorfeld angepeilten Medaillenplatz in greifbare Nähe gerückt. Doch es kam bekanntlich anders. Wie 2023 in Benin, als es im 1/4-Finale des Nations Cups ein 5:13 gab, war Tunesien Deutschlands letzter Gegner.
Quelle, Foto: FIPJP, Facebook – 09.12.2024
WM > Nachtrag 2
WM > Nachtrag 1
Trost. Als Italien am Sonntagabend in Dijon den goldenen Matchball verwandelt hatte, war die Enttäuschung bei Madagaskars grandiosem Tireur grenzenlos. Trost kam nicht nur vom eigenen Coach, sondern auch von Alex Chen (Taiwan), einem der Final-Schiedsrichter. Zu Hause gefeiert werden wird Jean-François Daniel Rakotondrainibe, genannt „Zigle“, trotz des unglücklichen 11:13, hatte er doch am Vorabend den WM-Titel im Tir de Précision errungen.
Foto: Facebook (Pétanque infos) – 09.12.2024
Dijon
Tu Felix Italia
Nations Cup
Mit 13:7 hat Mauritius das Finale des Nations Cup gegen Tahiti (Frz. Polynesien) gewonnen. Bis ins Halbfinale des B-Turniers kamen Australien und Rep. Kongo.
Glücklich über Gold und mit allerhand Glück dorthin: Italien ist Pétanque-Weltmeister 2024. Nach einem fabelhaften und atemberaubend spannenden Finale konnten sich Alessio Cocciolo, Andrea Chiapello, Diego Rizzi und Reservemann Davide Lafore erleichtert in die Arme fallen, wohl wissend, dass ein Sieg für ihre madagassischen Kontrahenten nicht weniger verdient gewesen wäre. Die hatten dem Match mit ihrer Schussgewalt über weite Strecken den Stempel aufgedrückt und die Italiener immer wieder zum defensiven Legen gezwungen. Mit Rizzi und Chiapello hat Dylan Rochers Verein Fréjus IP 2025 also zwei andere Weltmeister unter Vertrag als erhofft.
1/4-Finale | 1/2-Finale | Finale | |||
---|---|---|---|---|---|
Italien | 13 | WM 3:3 2024 Dijon |
|||
Benin | 11 | Italien | 13 | ||
Luxemburg | 2 | Tunesien | 4 | ||
Tunesien | 13 | ITALIEN | 13 | ||
Madagaskar | 13 | Madagaskar | 11 | ||
Belgien | 3 | Madagaskar | 13 | ||
Kambodscha | 0 | Frankreich | 3 | ||
Frankreich | 13 |
Erneut „nur“ Bronze
„Allez les bleus, allez les bleus!“ - Die Sprechchöre der vollbesetzten Halle vor dem Halbfinale gegen Madagaskar stärkten das französische Team nicht so wie erhofft. Unbeeindruckt von der aufgehetzten Atmosphäre und mit stoischer Gelassenheit riefen die Madagassen ihr enormes technisches Können ab, verbuchten ein schnelles 9:0. Die Équipe Tricolore mit Lacroix, Suchaud und Rocher war dem riesigen Erwartungsdruck, den der Verband in den letzten Monaten aufgebaut hatte, offenbar nicht gewachsen. Mit hängenden Köpfen verließen die drei nach dem 3:13 die Halle. Wie 2023 in Benin: Bronze für Frankreich.
Samstag > DPV verabschiedet sich per 7:13
Nicht ganz an die starke Vorstellung des Vormittags anschließen konnte das DPV-Quartett im 1/8-Finale gegen die sehr solide agierenden Tunesier. Im Viertelfinale hätte mit Dänemark oder Luxemburg keine unüberwindbare Hürde den Weg zur allerersten Triplette-Medaille der DPV-Männer verbaut. Ein nun sinnloser Konjunktiv. Die 1/8-Finals:
Italien – Burkina Faso > 13:5
Benin – Spanien > 13:11
Luxemburg – Dänemark > 13:11
Tunesien – Deutschland > 7:13
Madagaskar – Schweden > 13:1
Belgien – Kanada > 13:2
Kambodscha – Türkei > 13:6
Frankreich – Mali > 13:0 (in 5 Aufnahmen)
Quelle: FIPJP – 08.12.2024
Dijon
Gold an Madagaskar
Jean-François Rakotondrainibe (Madagaskar, li.) ist am späten Samstagabend neuer Tireur-Weltmeister geworden. Im Finale unterlag der international bisher kaum bekannte Laszlo Nagy, der seine letzten beiden Zielkugel-Schüsse nicht mehr ausführte, mit 46:32. Der Ungar bewies seine Klasse mit acht satten Treffen (à 3 Pkte) in den ersten beiden Ateliers, fand aber – nach einer überflüssigen Unterbrechung durch einen Offiziellen – nicht mehr in die Spur zurück.
Mit Bronze nach Hause reisen der Spanier Jesus Escacho Alarcon (18:35 gegen MAD) und Parves Khodabaccus vom afrikanischen Inselstaat Mauritius (18:29 gegen HUN). Top-Favorit und Titelverteidiger Dylan Rocher hatte das Viertelfinale deutlich verpasst. Für die WM-Bestleistung von 54 Punkten hatte der neue Weltmeister in der Vorrunde gesorgt.
07.12.2024
Starkregen über Dijon hat die Zelt-Nebenhalle am Samstagvormittag unbespielbar gemacht, wie aus der australischen Delegation zu erfahren war. Betroffen sind die Partien des Nations Cups (B-Turnier). Auch der Zeitplan könnte ins Schwimmen geraten. Stéphane Robineau auf Facebook: „Welch‘ ein Mangel an Respekt gegenüber den anderen Nationen … und hatten nicht viele hier den Benin kritisiert?“ (07.12.)
im WM-Poule-Runden-Match zwischen Frankreich und Burkina Faso dürfte in Erinnerung bleiben. Henri Lacroix eröffnet mit einer Kugel zehn Zentimeter vor der Sau. Die Afrikaner schießen vier Löcher; Leger Theodore Zangre positioniert zwei starke Verteidigungskugeln rechts und links vor der von Lacroix. Dylan Rocher schießt für Platz und das Unmögliche gelingt: Die „große Schere“ befördert beide Gegnerkugeln ins Aus. Rocher grinst ein wenig verschämt; die Halle tobt. Jetzt noch vier Kugeln fallen lassen – 5:0! (07.12.)
aus den fünf WM-Vorrunden hat die DPV-Auswahl den 11. Rang von 48 belegt. In der Zwischenrunde muss das deutsche Team nun Taiwan oder Schweden hinter sich lassen, um ins Achtelfinale einzuziehen. – „Die Haupthalle ist großartig und der Boden bestens präpariert“, relativiert Foto-Einsender Sönke Backens seine Kritik an der unbeheizten und mäßig belichteten Nebenhalle. (06.12.)
in der Frühe: eine lange Schlange vor der WM-Halle in Dijon. (Foto: Sönke Backens, das deutsche Match gegen Frankreich unbedingt live erleben wollte, 06.12.2024). Was er zu sehen bekam, waren acht Aufnahmen in gut 50 Minuten mit dem erwarteten Ausgang (8:13). Stark aus DPV-Sicht die 6. Aufnahme, als vier krachende Treffer von Laukart und Müller fünf Punkte zum 8:10 einbrachten und Hoffnungen keimen ließen. Auf der Bank saßen Moritz Rosik und Philippe Suchaud.
Tireur-WM
Acht ohne Frankreich
Madagaskar – Argentinien, Mauritius – Italien (Rizzi), Ungarn – Tunesien sowie Malaysia – Spanien (Escacho Alarcon): So lauten die vier Tireur-1/4-Finals, die am Freitagabend über den Einzug in die WM-Medaillenränge entscheiden werden. Nur zuschauen kann dann Titelverteidiger Dylan Rocher, der in der Hoffnungsrunde 43 Punkte benötigt hätte, um Nestor Omar Guevara (ARG) von Platz 8 zu verdrängen. Tatsächlich kam Rocher, trotz frenetischer Unterstützung von den Rängen, nicht über 34 Punkte hinaus, gleichbedeutend mit Gesamtrang 15. Die bisher stärkste Übung zeigte Daniel Rakotondrainibe (MAD) mit 54 Punkten.
3 + 7 + 5 + 3 + 5 > Mit 23 Vorrunden-Punkten und Rang 21 kam DPV-Tireur Matthias Laukart nicht annähernd an das von ihm gewohnte Leistungsniveau heran.
Quelle: FIPJP – 05.12.2024
FIPJP
Wer darf 2026 zur WM?
Stéphane Pintus, Mitglied des Exekutivkomitees des Pétanque-Weltverbands FIPJP, hat vorgeschlagen, die 48 WM-Startplätze künftig nach einem transparenteren Verfahren zu vergeben. Danach wären jene 24 Verbände automatisch startberechtigt, die nach den Schweizer-Vorrunden der vorherigen WM die Tabellenplätze 1 bis 24 belegt haben. Die andere Hälfte der Startplätze könne auf die fünf Kontinentalverbände verteilt werden, und zwar proportional zur Zahl von deren nationalen Mitgliedsverbänden. Welche Nationen dann tatsächlich bei der WM antreten, solle in einem sportlichen, von der FIPJP vorgegebenen Verfahren entschieden werden; in Frage kommen z. B. kontinentale Meisterschaften. Ob (und ggf. wie) der FIPJP-Kongress am DO 05.12. über das Pintus-Papier entschieden hat, ist hier noch nicht bekannt.
Niederlande nein, Deutschland ja? Dass Oranje als 17. der letzten EM in Dijon nicht, Deutschland aber als EM-25. sehr wohl in Dijon spielen darf, ist Resultat einer willkürlich, ohne sichtbare Rechtsgrundlage konstruierten „Weltrangliste“, die die Niederlande dafür herabstuft, dass sie die Weltmeisterschaften 2023 in Benin ausgelassen hat. Reformbedarf ist da schwer zu bestreiten.
Quelle: Facebook (Martin Hughes auf Pétanque365) – 05.12.2024
wird‘s ernst in Dijon. Dann beginnt auf acht „Teppichen“ die WM-Vorrunde im Tir de Précision. Für den DPV geht Matthias Laukart (2. v.l.) auf Punktejagd. Vorher sind ein FIPJP-Kongress und ab 14 Uhr eine Eröffnungsfeier angesetzt, live auf YouTube FFPJP » (Foto: Matthias Laukart, 04.12.2024)
WM 3:3
Thailand ist raus, und der
Weltverband wirft Nebelkerzen
„Wegen interner institutioneller Probleme ist der thailändische Verband nicht in der Lage gewesen, die für die Visa-Erteilung erforderlichen Dokumente beizubringen. Weder die FIPJP noch die WM-Organisatoren in Dijon sind für diese Situation verantwortlich.“
Mit dieser dürren Erklärung hat der Pétanque-Weltverband wenige Stunden vor Beginn der WM in Dijon auf Facebook überraschend neue Gründe dafür mitgeteilt, dass Titelverteidiger Thailand am WM-Vortag offiziell von der Startliste gestrichen worden ist. Doch das glaubt FIPJP-Chef Claude Azéma offenbar selbst nicht. Gegenüber „bienpublic.com“ sagte der 78-Jährige: „Das ist schwer zu erklären.“ Es handle sich um „einen inner-thailändischen Krieg zwischen Regierung und dem olmpischen Komitee“. Die FIPJP habe den thailändischen Pétanque-Boss Suthiroj Prapanpat zwar „auf Lebenszeit gesperrt“, aber Thailands Regierung entziehe sich der Verantwortung, ihn faktisch zu entmachten. Indirekt bestätigt Azéma damit die Vermutung, dass Thailands WM-Ausschluss direktes Ergebnis der Vorwürfe gegen Prapanpat, wie sie am 5. Oktober in einem Schreiben des übergeordneten Weltverbands der Kugelsportarten (WPBF) erhoben worden waren. Unter anderem wegen der Veruntreuung internationaler Gelder durch Prapanthat war die Disziplinarkommission der FIPJP aufgefordert worden, sich mit den Vorgängen zu befassen.
Mutterns Klage.
Kanta Khamdee, Mutter von Ratchata Khamdee (21, li.), der den 2023 in Cotonou für Thailand errungenen WM-Titel nicht verteidigen darf, schreibt dazu auf Facebook:
Bevor ein Kind diesen Punkt erreicht, was denkst du, wie viele Hindernisse es überwinden muss? Aber wenn es die Gelegenheit hat, verliert es seine Rechte, obwohl es nichts falsch gemacht hat. Ich bitte alle freundlichen Erwachsenen, zu helfen, die falschen Dinge zu reparieren #Aus dem Herzen einer Mutter (übersetzt mit apple.translate)
Quelle: Facebook (FIPJP, Kanta Khamdee), Le Bien Public – 04.12.2024
Travemünde
Noch einmal wie gehabt
Mit Rücksicht darauf, dass mancher schon sein Quartier fürs erste August-Wochenende gebucht hat, hat die CdB Lübeck beschlossen, ihr traditionsreiches Holstentorturnier noch einmal nach bisherigem Muster zu organisieren: Triplette am Sonnabend (02.08.), Doublette tags drauf, jeweils limitiert auf 512 Teams (neun Runden) mit Online-Anmeldung ab 1. März und späterer Verlosung der Startplätze, sofern nötig. Noch offen sei die Startgebühr; möglicherweise müsse diese ein weiteres Mal angehoben werden, um zusätzliche Toilettenwagen zu finanzieren.
Zukunftspläne? Ob und wie es ab 2026 weitergeht, steht hingegen in den Sternen. Eine vereinsinterne Diskussion solle bis Juni 2025 in vorzeigbare Ergebnisse münden. Vereins-Chef Matthias Rehberg (re.): „Im Ergebnis muss es für uns leistbar sein, allen Teilnehmern Spaß bringen, den im Mittelpunkt stehenden sportlichen Aspekt berücksichtigen und verhindern, dass Finalspiele um 02:00 Uhr enden.“
Quelle: CdB Lübeck, Screenshot: boule4you – 04.12.2024
Bei einem U23-Kader-Lehrgang am 30.11./01.12. in Gersweiler war Michel Loy (58, Mitte in Weiß) zu Gast. Ob der Weltmeister von 1994, 2004 und 2006 nur einen einmaligen Auftritt hatte, wird der DPV wohl noch mitteilen. (Quelle: Facebook [DPV], 03.12.2024)
AFFÄRE
WM-Sperre für Thailand?
Nachtrag
SPORTMAG.FR berichtet am MO 02.12., der thailändische Verband könne sich wegen des Konflikts genötigt sehen, die WM-Reise nach Dijon selbst abzusagen. Erstmals ist in dem Artikel » von Olivier Navarranne auch von „versuchtem sexuellen Missbrauch“ gegen Spielerinnen und Funktionärinnen die Rede.
Eine in der Regel seriöse Facebook-Quelle (Marie Henrion, Admin von „pétanque infos“) meldet am SO 01.12., dass der Pétanque-Weltverband FIPJP gezwungen sei, Titelverteidiger Thailand von der bevorstehenden WM auszuschließen. Wie gestern hier berichtet, hatte der Weltdachverband der Kugelsportarten WPBF den thailändischen Verbandspräsidenten Suthiroj Prapanpat wegen der Veruntreuung von Zahlungen (aus Myanmar) mit einer zehnjährigen Sperre belegt und Thailands Verband aufgefordert, Prapanpat von seinem Amt zu entbinden. Zugleich sei die FIPJP angehalten worden, ihre Disziplinarkommissionmit mit dem Fall zu befassen. Laut Marie Henrion hält Thailands Verband hartnäckig an seinem Präsidenten fest, so dass sich der Pétanque-Weltverband gezwungen sehen könnte, kurzfristige Sanktionen zu verhängen.
Geschmäckle. Da mit Claude Azéma ein Franzose an der FIPJP-Spitze das Sagen hat, könnten einem WM-Ausschluss von Frankreichs stärksten Konkurrenten um WM-Gold unsportliche Motive unterstellt werden.
Vorzeichen? Überraschend hatte Thailand schon Ende November bei der Asien-Meisterschaft (1:2/2:2/mixte) auf Taiwan gefehlt.
01.12.2024, ergänzt 02.12.