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NPV-Ligastruktur

Noch im Sinne des Erfinders?

Mit dem neuen Höchstwert von 174 Teams, verteilt auf fünf Stufen und 24 Staffeln, ist am SO 21.04. die NPV-Ligasaison gestartet. Zum zweiten Mal hatten die sechs (Ende 2022 geschaffenen) Bezirke Gelegenheit, die Strukturen unterhalb der drei Regionalligen – für nun 132 Mannschaften – nach eigenen Vorstellungen zu gestalten.

Proportionen. Ganz frei sind die Bezirke dabei allerdings nicht. Zu berücksichtigen hätten sie Punkt 2.2 der Ligastrukturordnung. Demnach gilt „das Prinzip eines … stufenförmigen Aufbaus mit einem Staffelverhältnis von 2:1 bzw. 3:1 zwischen den Ligastufen“. Eine solche Pyramiden-Form ist aber nur in den Bezirken Lüneburg und Küste zu erkennen. Dort sind der Bezirksoberliga jeweils drei Bezirksliga-Staffeln zugeordnet. Die übrigen vier Bezirke haben sich für ein Staffelverhältnis von 1:1 entschieden, ohne dass der beaufsichtigende NPV-Sportvize die Einhaltung der Strukturordnung angemahnt zu haben scheint.

Spezialfall Hannover. Der mit Abstand größte Bezirk brachte aus 2022 deutlich mehr BOL-Teams mit, als in eine Staffel passen. Um niemanden zum Zwangsabstieg zu verurteilen, wurden zwei Bezirksoberliga-Staffeln eingerichtet, deren Sieger am Ende den einen Aufstiegsplatz in die Regionalliga ausspielen mussten. Darunter standen vier Bezirksliga-Staffeln, von denen jetzt zwei – ohne Not – auf die neu geschaffene Kreisliga-Ebene herabgestuft wurden, heißt: ein zusätzliches Jahr auf den Weg nach oben.

Fazit. Oben tummeln sich wenige, unten viele: Diese recht allgemeingültige Unterscheidung zwischen Spitze und Breite im Sport ist der gute Grund für einen pyramidenförmigen Liga-Aufbau. Der NPV täte gut daran, eine solche Struktur auch in den Bezirken zu bewahren (oder sein Reglement zu ändern). Ein kurzfristig nicht behebbares Manko bleibt hingegen das extreme Ungleichgewicht der Bezirke. Dass in Hannover nahezu dreimal so viele Teams auf einen einzigen Regionalliga-Platz zulaufen wie im Bezirk Südost (35:12), unterstreicht die hier von Anfang an kritisierte Unausgewogenheit der Bezirksgliederung.

25.04.2023