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Kurzinterview

Backens für Mexiko

Der frühere DPV-Frauen-Bundestrainer Sönke Backens ist ein zweijähriges Engagement als Nationaltrainer (Frauen und Männer) für die 2010 gegründete Federación Mexicana de Petanca eingegangen. Zum Inhalt seiner Tätigkeit beantwortete der amtierende deutsche Triplette-Meister vom BPV Freiburg vier Fragen von ptank.de.

Glückwunsch, Sönke, zu dieser Berufung! Wie ist es dazu gekommen?

Während meiner mehrwöchigen Beratertätigkeit im Februar habe ich den mexikanischen Verband kennenlernen dürfen. Sofort stellten wir unsere gemeinsame Leidenschaft für das Pétanque fest und sahen das große Entwicklungspotential für diesen Sport in Mexiko. Die Zusammenarbeit funktionierte hervorragend. Weitere zukünftige Treffen wurden angedacht.

Auch konnte ich in der Zeit viele Spieler*innen trainieren, mit ihnen Partien spielen und mich austauschen. Sie waren sehr an Trainingsmethodiken und meiner Erfahrung als Spieler bei großen Turnieren wie Europa- und Weltmeisterschaften interessiert. Im März reiste eine Spielerin zum Individualtraining zu mir nach Freiburg, um sich im Anschluss für die Weltmeisterschaft in Rom zu qualifizieren. Sie gewann das Turnier und berichtete Spielern und Verband von ihrer Trainingswoche. Danach erfolgte deren Anfrage, ob ich das Amt des Nationaltrainers übernehmen wolle. Na klar!

Wo steht das leistungssportliche Pétanque in Mexiko?

Mexiko hat 130 Millionen Einwohner, davon sind aktuell knapp 1000 Spieler in Clubs registriert. Der Verband existiert erst seit wenigen Jahren und baut sukzessive seine Organisationsstruktur auf. Leistungssportliche Konzepte sind bisher noch nicht vorhanden. Ein Teil der Konzeptionsentwicklung und Umsetzung zu sein, ist für mich eine sehr spannende Tätigkeit. Aktuell wird beispielsweise ein Sportzentrum für Pétanque in der Stadt Mérida aufgebaut. Der dortige Trainer und ich stehen im regelmäßigen Austausch. Mittlerweile werfen dort ein- bis zweimal die Woche 60 Jugendliche im Alter von 11 bis 16 Jahren mit Begeisterung ihre Kugeln.

Welche konkreten Aufgaben warten auf dich in 2025?

Die Vorbeitungszeit bis zur Weltmeisterschaft im Rom erfordert ein strukturiertes Vorgehen, das organisatorische und sportliche Aspekte beinhaltet. Am Anfang steht natürlich die gemeinsame Zielsetzung, die wir als Team erreichen wollen. Der organisatorische Bereich umfasst unter anderem die Teamstruktur, Vorbereitungsturniere und das Trainingslager. Im sportlichen Bereich liegen meine Aufgaben in der Ausarbeitung von Trainingseinheiten, der taktischen und mentalen Vorbereitung des Teams, der Leistungsüberprüfung und in Spielanalysen. Außerdem halte ich Teambuilding-Aktivitäten für sehr wichtig. Teamzusammenhalt, Kommunikation und Vertrauen innerhalb unserer Gruppe sind entscheidend für den Erfolg. Uns bleiben vier Monate bis zur WM. Deshalb starten wir dieses Wochenende. Wir freuen uns alle sehr auf diese aufregende Reise!

Hat das Mexiko-Engagement Auswirkungen auf dein „boulekurse“-Programm? Werden da Einschränkungen nötig?

Boulebegeisterte Kursteilnehmer aus Deutschland, der Schweiz und auch Österreich haben boulekurse.de wachsen lassen und zu dem gemacht, was es heute ist. Letztendlich verdanke ich ihnen meinen Bekanntheitsgrad und daraus resultierende Engagements aus dem Ausland. Deshalb wird mein Kursprogramm ohne Einschränkung auch weiterhin diesen Interessenten angeboten werden.

16.05.2025